In dem norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun finden sich Glanz und Abgrund, Kultur und Barbarei auf extreme Weise vereint:
Zum einen ist er bestechender Dichter, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umgeben von tiefer Armut und Bigotterie aufwächst und
später einer der wesentlichen Protagonisten der literarischen Moderne wird, von Kafka, Miller, Joyce bewundert. Zum anderen ist er bekennender Nationalsozialist,
der Goebbels seine Nobelpreismedaille vermacht, zu Hitler auf den Obersalzberg pilgert und ihm 1945 einen berüchtigten Nachruf schreibt,
politisch verblendet bis zum Ende seines langen Lebens. Die Lust an der Provokation, Grenzüberschreitung und Maßlosigkeit stecken in seinem Leben wie in seiner Literatur,
beide tragen sie scharfe, unauflöslich sich gegenüberstehende Gegensätze in sich, die wir bis heute kennen.
Premiere:
17.09.2021
Regie:
Johan Simons
Fassung:
Angela Obst
Mit:
Guy Clemens, William Cooper, Karin Moog, Anne Rietmeijer, Steven Scharf, Jing Xiang
Bühne:
Anja Rabes
Kostüm:
Anja Rabes
Videodesign:
Florian Schaumberger
Musik:
Carl Oesterhelt
Dirigat:
Magdalena Klein
Piano:
Sachiko Hara
Orchester:
Musiker*innen der Bochumer Symphoniker
Lichtdesign:
Jan Hördemann
Sound_design:
Will-Jan Pielage
Dramaturgie:
Angela Obst
Venue:
Schauspielhaus Bochum
Bilder:
Marcel Urlaub